Andre
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Mary Barra ist ein gern gesehener Gast in Rüsselsheim. Als sie im Januar als frisch gekürte Chefin des US-Autoriesen General Motors Opel besuchte, versprach sie der Europatochter die Treue und Investitionen zur Zukunftssicherung des Stammsitzes Rüsselsheim.
Am Donnerstag kam sie zurück und fütterte ihre damals noch vagen Versprechungen mit Zahlen und Fakten: 245 Milliarden Euro fließen in die Fertigung eines neuen großen SUV in Rüsselsheim, 500 Millionen Euro in die Produktionsanlagen für neue Motoren und Getriebe. Davon profitieren neben Rüsselsheim auch die Werke in Kaiserslautern und im polnischen Tichy.
Während in der Fertigung in Bochum im kommenden Monat die Lichter ausgehen, wird an den anderen deutschen Standorten frohlockt: Sie haben sich im GM-internen Standortwettbewerb durchgesetzt. Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug bezeichnet den Donnerstag daher als "wichtigen Tag für die Opelwerke in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach".
Denn in Eisenach, wo ab kommender Woche die nächste Corsa-Generation vom Band läuft, scheint die Flaute überwunden. Wegen der Absatzschwäche war dort Ende 2012 die dritte Schicht ausgelaufen. Mitte 2015 wird sie wieder eingeführt, verspricht Opel-Chef Karl-Thomas nun: "Das sind gute Neuigkeiten für Eisenach. Die Nachfrage nach dem Adam und dem neuen Corsa ist hoch." Der zweitwichtigste Wagen der Marke kommt im Januar in den Handel, bereits heute liegen 45.000 Bestellungen vor.
Klares Bekenntnis von GM zu Opel
Auch wenn die genannten Summen für die Autoindustrie nicht unbedingt gigantisch sind, die Investition untermauert die freundlichen Worte der häufig strahlend lächelnden GM-Chefin: "Opel ist von hoher strategischer Bedeutung für GM." Diese zusätzlichen Investitionen würden helfen, die Strahlkraft der Marke zu erneuern und deren Position in Europa zu stärken: "Und sie sind ein klares Bekenntnis von GM zu Opel, zu Deutschland und zu Europa."
In Anbetracht der jüngeren Firmen-Geschichte ist dieses Bekenntnis von großer Bedeutung. Denn es ist erst fünf Jahre her, dass der damals taumelnde US-Autoriese seine Europatochter beinahe abgestoßen hätte. Damals waren die Manager in Detroit schlecht auf die Kollegen in Europa zu sprechen, in Deutschland wurde laut über die Amerikaner geschimpft. Das ist Geschichte.
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann betont inzwischen bei jeder Gelegenheit die gute transatlantische Partnerschaft im Konzern. Am Donnerstag sagt er: "General Motors und Opel stehen enger zusammen als jemals zuvor. Opel genießt die volle Rückendeckung von GM." Die zusätzlichen Investitionen seien ein weiterer Beleg dafür.
Zweites Flagschiff neben dem Insignia
Zuvor hatte GM Opel unter anderem das Russland-Geschäft übertragen und die Fertigung von ausgewählten Fahrzeugen für Buick in den USA und Holden in Australien und Neuseeland zugesagt. "In Zukunft wird ein Drittel des Holden-Portfolios von Opel in Europa gebaut", sagt ein Unternehmenssprecher.
2013 verkaufte Holden 112.000 Autos. Das alles soll die Auslastung der Werke in Europa erhöhen, die in den vergangenen Jahren unter massiven Überkapazitäten litten. Dazu zählt auch, dass der Mokka, der ursprünglich nur in Korea gefertigt wurde, inzwischen auch in Saragossa vom Band läuft.
Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer bezeichnet die Investitionen in Motoren und Getriebe als Tagesgeschäft. "Das muss GM machen, alles andere hätte die Standorte gefährdet." Hingegen hält er den Plan, zum Ende des Jahrzehnts über dem Mokka einen größeren sportlichen Geländewagen ins Programm zu nehmen, für eine sehr gute Idee: "Das SUV-Segment boomt, das ist der Wachstumsmarkt." Barra sieht das ähnlich: "Dieses SUV wird ein zweites Flaggschiff der Marke neben dem Insignia."
Änderungen im Führungsteam
Außerdem baut Opel auch sein Führungsteam um. Weil Entwicklungschef Mike Ableson ins GM-Management wechselt, übernimmt Charlie Klein (54) die Verantwortung über die Fahrzeugentwicklung zum 1. Januar 2015. Klein ist bisher für das Nutzfahrzeuggeschäft zuständig.
Gleichzeitig tritt mit Carsten Wreth ein branchenfremder Manager ins Unternehmen ein. Der 49-Jährige kommt von Telefonica Global Services und soll dem Comeback von Opel weiteren Schwung geben.
Wreth wird die neu geschaffene Position eine Vize-Präsidenten für "Kundenerfahrung" (Customer Experience) in Europa übernehmen. "Carsten Wreth wird eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung des Ziels spielen, unsere Organisation noch kundenorientierter zu machen", sagte Vertriebschef Peter Christian Küspert.
Am Donnerstag kam sie zurück und fütterte ihre damals noch vagen Versprechungen mit Zahlen und Fakten: 245 Milliarden Euro fließen in die Fertigung eines neuen großen SUV in Rüsselsheim, 500 Millionen Euro in die Produktionsanlagen für neue Motoren und Getriebe. Davon profitieren neben Rüsselsheim auch die Werke in Kaiserslautern und im polnischen Tichy.
Während in der Fertigung in Bochum im kommenden Monat die Lichter ausgehen, wird an den anderen deutschen Standorten frohlockt: Sie haben sich im GM-internen Standortwettbewerb durchgesetzt. Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug bezeichnet den Donnerstag daher als "wichtigen Tag für die Opelwerke in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach".
Denn in Eisenach, wo ab kommender Woche die nächste Corsa-Generation vom Band läuft, scheint die Flaute überwunden. Wegen der Absatzschwäche war dort Ende 2012 die dritte Schicht ausgelaufen. Mitte 2015 wird sie wieder eingeführt, verspricht Opel-Chef Karl-Thomas nun: "Das sind gute Neuigkeiten für Eisenach. Die Nachfrage nach dem Adam und dem neuen Corsa ist hoch." Der zweitwichtigste Wagen der Marke kommt im Januar in den Handel, bereits heute liegen 45.000 Bestellungen vor.
Klares Bekenntnis von GM zu Opel
Auch wenn die genannten Summen für die Autoindustrie nicht unbedingt gigantisch sind, die Investition untermauert die freundlichen Worte der häufig strahlend lächelnden GM-Chefin: "Opel ist von hoher strategischer Bedeutung für GM." Diese zusätzlichen Investitionen würden helfen, die Strahlkraft der Marke zu erneuern und deren Position in Europa zu stärken: "Und sie sind ein klares Bekenntnis von GM zu Opel, zu Deutschland und zu Europa."
In Anbetracht der jüngeren Firmen-Geschichte ist dieses Bekenntnis von großer Bedeutung. Denn es ist erst fünf Jahre her, dass der damals taumelnde US-Autoriese seine Europatochter beinahe abgestoßen hätte. Damals waren die Manager in Detroit schlecht auf die Kollegen in Europa zu sprechen, in Deutschland wurde laut über die Amerikaner geschimpft. Das ist Geschichte.
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann betont inzwischen bei jeder Gelegenheit die gute transatlantische Partnerschaft im Konzern. Am Donnerstag sagt er: "General Motors und Opel stehen enger zusammen als jemals zuvor. Opel genießt die volle Rückendeckung von GM." Die zusätzlichen Investitionen seien ein weiterer Beleg dafür.
Zweites Flagschiff neben dem Insignia
Zuvor hatte GM Opel unter anderem das Russland-Geschäft übertragen und die Fertigung von ausgewählten Fahrzeugen für Buick in den USA und Holden in Australien und Neuseeland zugesagt. "In Zukunft wird ein Drittel des Holden-Portfolios von Opel in Europa gebaut", sagt ein Unternehmenssprecher.
2013 verkaufte Holden 112.000 Autos. Das alles soll die Auslastung der Werke in Europa erhöhen, die in den vergangenen Jahren unter massiven Überkapazitäten litten. Dazu zählt auch, dass der Mokka, der ursprünglich nur in Korea gefertigt wurde, inzwischen auch in Saragossa vom Band läuft.
Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer bezeichnet die Investitionen in Motoren und Getriebe als Tagesgeschäft. "Das muss GM machen, alles andere hätte die Standorte gefährdet." Hingegen hält er den Plan, zum Ende des Jahrzehnts über dem Mokka einen größeren sportlichen Geländewagen ins Programm zu nehmen, für eine sehr gute Idee: "Das SUV-Segment boomt, das ist der Wachstumsmarkt." Barra sieht das ähnlich: "Dieses SUV wird ein zweites Flaggschiff der Marke neben dem Insignia."
Änderungen im Führungsteam
Außerdem baut Opel auch sein Führungsteam um. Weil Entwicklungschef Mike Ableson ins GM-Management wechselt, übernimmt Charlie Klein (54) die Verantwortung über die Fahrzeugentwicklung zum 1. Januar 2015. Klein ist bisher für das Nutzfahrzeuggeschäft zuständig.
Gleichzeitig tritt mit Carsten Wreth ein branchenfremder Manager ins Unternehmen ein. Der 49-Jährige kommt von Telefonica Global Services und soll dem Comeback von Opel weiteren Schwung geben.
Wreth wird die neu geschaffene Position eine Vize-Präsidenten für "Kundenerfahrung" (Customer Experience) in Europa übernehmen. "Carsten Wreth wird eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung des Ziels spielen, unsere Organisation noch kundenorientierter zu machen", sagte Vertriebschef Peter Christian Küspert.